Jura Klausuren korrigieren

Juraklausuren und -hausarbeiten korrigieren als Nebenjob – lohnt sich das?

Vielleicht hast du schon einmal mit dem Gedanken gespielt, als Nebenjob juristische Klausuren und Hausarbeiten zu korrigieren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: man kann sich die Arbeit gut einteilen, kann sich durch eigene Effizienzsteigerung einen besseren Stundensatz erarbeiten, hat Kontakt zum Lehrstuhl und wiederholt im besten Fall noch einmal die Basics. Aber welche Anforderungen muss jemand erfüllen, der darüber entscheidet, ob Studierende bestehen oder durchfallen? Und bei all den Vorteilen, lohnt sich das Korrigieren von juristischen Prüfungsleistungen eigentlich wirklich finanziell? Im Folgenden einige Antworten auf die drängendsten Fragen.

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Was weiß ich als Verfasser dieses Beitrags vom Klausuren korrigieren?

Ich habe sowohl während der Promotion am Lehrstuhl als auch während des Referendariats als „Externer“ Klausuren und Hausarbeiten korrigiert. Insgesamt waren es hunderte Klausuren und Hausarbeiten.

Wer kann bzw. darf Klausuren/Hausarbeiten korrigieren?

Grundsätzlich darf jeder, der das 1. Staatsexamen erfolgreich abgeschlossen hat, Klausuren und Hausarbeiten von den Fachhochschulen und Universitäten korrigieren. Teilweise wird gefordert, dass man ein Prädikatsexamen hatte, aber aufgrund des nach unserer Erfahrung bestehenden Mangels an Korrektoren wird dieses Erfordernis nur selten tatsächlich durchgesetzt.

Wie viel Geld bekommt man pro korrigierter Klausur oder Hausarbeit?

Die Spanne ist grundsätzlich sehr groß und reicht grob von 6 € pro Klausur bis hin zu 20 € für eine Hausarbeit. Dabei erlaube ich mir direkt den Hinweis, dass damit nicht gesagt ist, dass Hausarbeiten lukrativer als Klausuren sind. Vielmehr muss man genau schauen, wie viel Aufwand für die jeweilige Korrektur erforderlich ist. Maßgeblich sollte in der Überlegung immer der erwartete Stundenlohn sein. Auch sollte man auf das Geld nicht dringend angewiesen sein. Denn es ist nicht unüblich, dass mehrere Monate vergehen, bis die Fachhochschule oder Universität das Geld überweist.

Wie lange braucht man für die Korrektur einer Klausur oder Hausarbeit?

Die Korrektur einer Klausur ist in einfachen Fällen ohne weiteres innerhalb von 5 bis 15 Minuten möglich. Eine (Probe-)Examensklausur kann aber auch gut eine halbe Stunde und länger dauern. Bei Hausarbeiten hängt es stark vom Umfang und anderen Faktoren ab. Ich denke eine Spanne von 20 Minuten bis 2 Stunden dürfte in der Regel passen.

Wieviel Zeit hat man, um die Klausuren und Hausarbeiten zu korrigieren?

Das ist unterschiedlich. In der Regel kriegt man die Klausuren fast unmittelbar nach dem Tag der Klausur bzw. Abgabetermin der Hausarbeit. Dann hat man häufig vier bis sechs Wochen Zeit zur Korrektur. Häufig benötigt ein Teil der Studierenden aber eine schnelle Korrektur, sodass es vorkommt, dass ein Teil der Klausuren schon nach einer Woche korrigiert sein muss.

Lernt man wirklich etwas bei der Korrektur?

Wenn ich ehrlich bin, würde ich sagen: nicht wirklich. Klar ist, wenn man 20 Mal das Gleiche liest, dass es sich einprägt. Die Klausuren sind aber regelmäßig sehr spezifisch und in der gleichen Zeit hätte man deutlich effektiver lernen können. Einen kleinen Lerneffekt will ich aber nicht leugnen.

Kann man durch die Korrektur von Klausuren Kontakte zu Lehrstühlen aufbauen?

Nach meiner Erfahrung ist der Kontakt zwischen Lehrstuhl und den Korrekturassistenten eher gering. Daher gibt es sicherlich bessere Wege, um Kontakte zum Lehrstuhl zu knüpfen, aber schaden tut es natürlich nicht.

Warum werden die Klausuren immer so schlecht bewertet?

Dies kann verschiedene Gründe haben. Die Klausurenkorrektur hat mich aber gelehrt, dass die meisten Korrektoren eher freundlich bewerten. Durchaus häufig haben die Lehrstühle auch explizit eine wohlwollende Korrektur erbeten. Die Korrektoren bekommen also nicht den Auftrag eine besonders hohe Durchfallquote oder ähnliches zu erzeugen.

Wenn du bessere Klausuren schreiben möchtest, dann lese mal diesen Beitrag.

Sonstige Tipps und Empfehlungen

Ich habe vor allem gerne Fragenklausuren korrigiert. Im Gegensatz zu „normalen“ Klausuren weiß man genau, ob die Lösung richtig oder falsch ist. Auch fand ich die Notenfindung bei Frageklausuren einfacher. Juristische Frageklausuren werden insbesondere für andere Studiengänge als Jura gestellt.

Fazit

Mein persönliches Fazit ist, dass es durchaus Wege gibt mit denen man mehr, schneller und entspannter Geld verdienen kann. Die Korrektur von Klausuren kann aber bei Gelegenheit ein schönes und flexibles Zubrot sein. Absoluter Vorteil ist natürlich die selbstbestimmte Zeiteinteilung und das Arbeiten von zuhause aus. Ein Freund von mir hat das Klausurenkorrigieren perfektioniert und sich auf diese Weise sein Gehalt im Referendariat aufgestockt. Für ihn war es genau das Richtige. Du siehst, dass es letztlich eine individuelle Entscheidung bleibt. Du solltest es einfach einmal ausprobieren und schauen, ob es für dich mehr Vor- als Nachteile gibt.

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