Promotion oder LL.M. – Was bringt dir mehr (Geld)?

Dr. oder LL.M Grafische Darstellung des Themas

In diesem kurzen Beitrag wollen wir dir in finanzieller Hinsicht ein paar Einblicke in die Praxis für deine Entscheidung für oder gegen den Erwerb eines Doktortitels (Promotion) oder eines juristischen Masters im Ausland (LL.M.) geben. Unsere persönliche Empfehlung wollen wir dir dabei natürlich auch nicht vorenthalten.

Promotion oder LL.M. – Womit verdienst du mehr in der (Groß-)Kanzlei?

Die meisten Großkanzleien bieten sowohl für einen Doktortitel als auch für einen LL.M ein höheres Einstiegsgehalt als ohne an. Die konkreten Beträge variieren, aber betragen regelmäßig 5.000 EUR bis 10.000 EUR mehr Bruttojahresgehalt zum Start. Daher ist die Antwort häufig, dass ein Doktortitel und ein LL.M. finanziell gleichviel bringen.

Teilweise legen Großkanzleien aber heutzutage mehr Wert auf gute Englischkenntnisse und weniger auf den Doktortitel. Beispielsweise zahlt Hengeler Mueller für einen (englischsprachigen!) LL.M. zum Einstieg 10.000 EUR mehr, wohingegen ein Doktortitel nicht mehr Gehalt bringt. Wichtig ist hierbei jedoch, dass es ein englischsprachiger LL.M. ist, sonst gibt es keinen Gehaltsbonus für den LL.M.

Großkanzleien, die im Gegensatz dazu, nur für eine Promotion mehr zahlen, gibt es nach unserer Kenntnis nicht. Bitte beachte aber, dass nicht alle Kanzleien ihre Gehaltsstrukturen offenlegen.

Daher hat der LL.M. bei Großkanzleien leicht die Nase vorn. Eine kleine Einschränkung muss jedoch insofern gemacht werden, dass ein LL.M. häufig mit hohen Kosten verbunden ist, da ein LL.M., zum Beispiel. in den USA, gern über 50.000 EUR kosten kann.

Promotion oder LL.M. – Womit verdiene ich mehr außerhalb der Großkanzlei?

Außerhalb der Großkanzlei ist das Ergebnis nach unserem Eindruck klar: Die Promotion schlägt den LL.M. Woran liegt das? Kleinere Kanzleien setzen deutlich mehr auf die Außenwirkung gegenüber Mandant:innen. Diese ist deutlich stärker bei einer Promotion als bei einem LL.M. Denn außerhalb der Welt der Jurist:innen wissen die wenigsten, was ein LL.M. ist und bedeutet.

Im Einzelfall dürfte dies aber anders sein, wenn sich die Kanzlei beispielsweise auf die grenzüberschreitende Rechtsberatung mit spezifischen Ländern spezialisiert hat. Leider gibt es hierzu keine aussagekräftigen Daten. Daher können wir hier nur mutmaßen, dass dann ein fremdsprachenspezifischer LL.M. vorteilhaft ist.

Promotion oder LL.M. – Was gilt es sonst in finanzieller Hinsicht zu wissen?

Du fragst dich, was du noch zu beachten hast? Nun, zunächst sollest du natürlich deine Entscheidung nicht rein von finanziellen Aspekten abhängig machen. Sowohl eine Promotion als auch ein LL.M. machen keinen Spaß, wenn es nur ums Geld geht. Wenn Geld die primäre Motivation ist, solltest du lieber direkt in deinen Traumberuf, zum Beispiel als Anwalt, einsteigen. Denn du kriegst sofort Gehalt und mit jedem weiteren Jahr Berufserfahrung steigt auch grundsätzlich dein Gehalt.

Daneben solltest du aber auch beachten, dass sowohl ein LL.M. als auch eine Promotion große Investitionen sind. Die Kosten für einen LL.M., zum Beispiel in den USA oder England, können gerne weit mehr als 50.000 EUR allein für die Studiengebühren betragen und dazu kommen noch Lebenshaltungskosten etc. im Ausland. Auch für die Promotion musst du neben viel Zeit auch Geld investieren. Denn die Zeit in der du deine Doktorarbeit schreibst, musst du auch Essen, Trinken und Wohnen.

Persönliche Empfehlung

Persönlich empfehlen wir dir danach zu entscheiden was dich mehr reizt. Wenn dich ein Thema besonders interessiert und du dazu forschen möchtest, solltest du promovieren und wenn du ins Ausland möchtest, bietet sich natürlich ein LL.M an. Wenn du die (finanziellen) Möglichkeiten und Lust und Motivation hast, empfehlen wir dir beides zu machen. Denn nach Promotion und LL.M. bleiben noch viele Jahre übrig, die du als Jurist:in arbeiten wirst. Daher spricht nichts dagegen die Zeit davor zu genießen und dich durch neue Erfahrungen zu bereichern.

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