In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zu Klausurenkursen für das 1. oder 2. juristische Staatsexamen. Du erfährst, wann du einen Klausurenkurs buchen solltest, welche kostenlose/kostenpflichtige/online/offline Klausurenkurse es gibt und worin sich diese unterscheiden. Schließlich haben wir hier für dich noch viele Klausurenkursanbieter verglichen, sodass du dir den für dich besten Klausurenkurs heraussuchen kannst.
Anbieter – Welche Klausurenkurse gibt es?
Inhalt
A. Kostenlose Klausurenkurse
Zu den Anbietern kommerzieller Anbieter gibt es viele gute Alternativen. Hier erfährst du welche:
Welche kostenlosen Klausurenkurse gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du kostenlos an Klausuren und deren Korrektur kommst. Im Folgenden findest du unsere Auflistung der kostenlosen Klausurenkurse. Wenn du noch weitere Möglichkeiten kennst, schreib sie uns gerne über unser Feedbackformular.
I. Klausurenkurs an der Uni (1. Staatsexamen)
Als kostenloser Klausurenkurs für das 1. Staatsexamen solltest du zuerst an deine Universität denken. Fast alle juristischen Fakultäten bieten ein Uni-Repetitorium an, bei dem es ebenfalls die Möglichkeit gibt wöchentlich eine Klausur zu schreiben.
Bei den Uni-Klausurenkursen werden in der Regel Klausuren gestellt, die im 1. Examen liefen, sodass gewährleistet ist, dass die Fälle Examensniveau haben. Schreiben kann man die Klausuren häufig als Präsenzklausur in der Uni oder auch von zuhause aus.
Wir empfehlen dir, die Klausur, wenn möglich, in der Uni zu schreiben. Einerseits fällt es so leichter diszipliniert zu sein: denn in der Gruppe wirst du vermutlich nicht an dein Smartphone gehen oder die Klausur einfach abbrechen, wenn es mal „nervig“ wird. Andererseits kommst du nach der Klausur vielleicht schonmal mit Kolleg:innen ins Gespräch über die Klausur, was einen zusätzlichen Lerneffekt hat. Schließlich ist es aber auch einfach ein gutes Gefühl die Uni verlassen zu können und den freien Tag nach geschriebener Klausur zu genießen.
Korrektur, Lösung und Besprechung der Klausur
Korrigiert werden die Klausuren meistens von wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen der Lehrstühle. Die Qualität der Korrektur kann daher sehr schwanken.
Nicht immer gibt es für die Klausuren eine ausformulierte Lösung, sondern häufig nur eine Lösungsskizze. Hier musst du dich informieren, wie es in deinem Uni-Klausurenkurs ist. Aber selbst hier kann es sein, dass manche Klausuren mit ausformulierter Lösung und manche eben nur mit einer Lösungsskizze zurückgegeben werden.
Oftmals wird die Klausur dann noch in der Gruppe von eine:m Professor:in besprochen. Diese Gruppenbesprechungen sind extrem wertvoll, da du hier die Chance bekommst, die Klausur mit ihren Problemen nochmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Außerdem kannst du Fragen stellen oder nochmal mit anderen Kolleg:innen über die Klausur sprechen. Das hilft, die Probleme und deren Lösungen in der Erinnerung zu behalten.
II. Kostenloser Klausurenkurs an den Gerichten und Arbeitsgemeinschaften (2. Staatsexamen)
Auch die kostenlosen Klausuren in AGs sind nicht völlig zu vernachlässigen. Denn hier werden Originalklausuren geschrieben und von Richter:innen korrigiert. Oft sind die Klausuren jedoch an den Lehrplan angepasst, sodass keine völligen Examensbedingungen bestehen. Außerdem sind die Klausuren häufig veraltet und die Richter:innen korrigieren nicht immer so streng wie es im Examen später der Fall ist. Ein Vorteil ist jedoch, dass die Richter:innen für die Korrektur den Prüfervermerk des Prüfungsamtes benutzen. Ob es eine (ausformulierte) Lösung gibt, hängt von den Richter:innen ab, weil der Prüfervermerk in der Regel nicht herausgegeben werden darf.
III. Kostenloser Klausurenkurs in Eigenregime (1. und 2. Staatsexamen)
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du an Klausuren für das 1. oder 2. Examen kommst. Hier einige Beispiele:
1. Alte Klausuren der Prüfungsämter
Die Prüfungsämter geben in der Regel keine aktuellen Klausuren heraus. Dennoch eignen sich die alten Klausuren ebenfalls zur Vorbereitung. Denn einerseits sind die Fälle wirklich so im Examen gelaufen und andererseits lernst du durch den Prüfervermerk worauf die Korrektoren wertlegen. Aber Achtung: einerseits verändern sich die Anforderungen an die Lösung, was man an der Veränderung der Sachverhalte sehen kann und andererseits sind die alten Klausuren (zumindest fürs 2. Examen) meistens nicht umfangreich genug. Du solltest die älteren Klausuren also in 4-4,5 Stunden schreiben.
Schaue hier, wenn du dich fragst, wie du an Klausuren und Lösungen der Prüfungsämter kommst…
2. Klausuren-Pool von Kolleg:innen
Vielleicht haben Kolleg:innen gute Klausuren samt Lösung. Aber ACHTUNG! Die Klausurenkurs-Anbieter schließen in ihren AGB in der Regel die Weitergabe von Klausuren ausdrücklich aus.
3. Buch-Klausurenkurs
Es gibt auch Fallbücher mit ausgewählten Originalklausuren und guten ausformulierten Lösungen. Es gibt hier mehrere Anbieter. Schaue mal hier bei unseren Buch-Reviews nach, ob deine Mitstreiter:innen dir ein solches Buch empfehlen können.
Wir können dir aus eigener Erfahrung den Klassiker: „Die Examensklausur“ von Preis/Sachs/Weißer, den sogenannten Kölner Klausurenkurs empfehlen.
4. Klausurenkurs des Kammergerichts Berlin (2. Staatsexamen)
Das Kammergericht Berlin bietet hier für Referendar:innen einen kostenlosen Klausurenkurs, aktuell sogar mit Online-Besprechung, an. Eine Korrektur gibt es dabei zwar nicht, aber dennoch ist dieses Angebot einfach genial.
5. Add on: Selbstkorrektur mit Kolleg:innen
Das Prinzip ist einfach. Du und ein:e Kolleg:in schreibt dieselbe Klausur. Nach der Klausur tauscht ihr eure Lösung aus und korrigiert diese jeweils mit der Lösungsskizze bzw. mit dem Prüfervermerk.
Einerseits lernst du so sehr viel, wenn du die Klausur noch einmal aus der Perspektive der anderen Person betrachten kannst.
Außerdem korrigiert deine Klausur jemand anderes, der neutraler ist als du. Denn wenn du ein Problem des Falls angesprochen hast, gibst du dir vielleicht selbst einen Haken, weil du das Problem ja angesprochen hast. Jemand anderes reicht deine Argumentation vielleicht nicht aus oder bemängelt falsche Formulierungen oder andere Fehler allgemeiner Natur, z.B. die falsche Verwendung bestimmter Begriffe. Solche Fehler fallen uns selbst überhaupt nicht auf, da uns hier gar nicht bewusst ist, dass wir etwas falsch machen.
IV. Nachteile kostenloser Anbieter
Der Vorteil kostenloser Anbieter liegt auf der Hand. Du sparst Geld! In diesem Abschnitt findest du aber noch einige Gedanken, die eher für einen kommerziellen Klausurenkurs sprechen.
1. Mehr Motivation durch drohenden Verlust (deines Geldes)
Ein Nachteil der kostenlosen Anbieter ist, dass du disziplinierter sein musst. Denn während du einen Verlust erleidest, wenn du für einen Klausurenkurs bezahlst, aber die Klausur nicht schreibst und korrigieren lässt, verlierst du nichts, wenn du eine kostenlose Klausur schwänzt. Während dich der drohende Verlust möglicherweise zusätzlich motiviert, fehlt dieser Motivationsschub bei kostenlosen Modellen.
2. Ggf. fehlende (professionelle) Korrektur
Ein weiterer Vorteil kommerzieller Anbieter ist die Korrektur deiner Klausur. Denn deine geschriebenen Klausuren aus Büchern, einem Klausuren-Pool oder dem Kammergericht Berlin werden nicht korrigiert. Natürlich kannst du diesen Nachteil durch die oben genannte Selbstkorrektur-Methode etwas reduzieren. Aber die Korrektur durch eine:n Repetitor:in, also jemanden, der das Examen bereits bestanden hat und durch den Klausurenkursanbieter ausgesucht wurde, wird in den allermeisten Fällen eine vollständigere und bessere Korrektur deiner Klausur erbringen.
3. Keine aktuellen Fälle (dieser Abschnitt gilt primär für das 2. Examen)
Die Prüfungsämter geben in der Regel keine aktuellen Klausuren heraus. Wir haben im Juni 2020 in NRW die Klausuren der schriftlichen Prüfung des 2. Staatsexamens geschrieben. Die aktuellste LJPA-Klausur, die wir während des gesamten Referendariats gesehen haben, war aus dem Jahr 2018. Die meisten Fälle waren jedoch deutlich älter, manche sogar aus den 2000ern. Die Klausuren haben sich aber seitdem stark verändert, insbesondere sind sie umfangreicher geworden. Mit veralteten Klausuren wirst du nicht richtig auf dein Examen vorbereitet.
Natürlich sind auch nicht alle Klausuren der kommerziellen Anbieter auf dem allerneusten Stand. Aber die Anbieter bekommen für die Klausuren Geld und haben dadurch mehr Ressourcen und können Klausuren verändern und an die aktuell geschriebenen Examensklausuren anpassen.
4. Zu lange Korrekturdauer, Unterbrechungen und keine (ausformulierte) Lösung
Geradean manchen Unis findet der Klausurenkurs nicht ganzjährig statt und die Korrekturen können auch mal länger dauern. Zusätzlich schwankt die Qualität der Klausuren sehr und es gibt nicht immer ausformulierte Lösungen.
B. Der König:innnen-Weg
Lasse dir einen kostenpflichtigen Klausurenkurs bezahlen. Wie das geht? Viele Kanzleien fördern dich während deiner wissenschaftlichen Mitarbeit oder während deiner Referendariatsstation mit einem Klausurenkurs. Ein solches „Sponsoring“ bieten insbesondere größere Wirtschaftskanzleien an. Aber auch kleinere Kanzleien möchten gute Mitarbeiter:innen an sich binden, sodass hier wie so häufig gilt: du hast nichts zu verlieren, fragen kostet nichts!
C. Kostenpflichtiger (Online-)Klausurenkurs
Natürlich gibt es zahlreiche Anbieter kostenpflichtiger Angebote. Hier sind einerseits die Repetitorien, wie Alpmann Schmidt, Jura Intensiv, Hemmer usw., die mit ihren Jahreskursen auch einen Klausurenkurs anbieten. Andererseits können diese Klausurenkurse auch einzeln gebucht werden, z.B. für Wiederholer:innen oder Verbesser:innen. Hier treten diese Repetitorien dann in Konkurrenz mit reinen Online- bzw. Fernrepetitorien. Welche Anbieter es gibt und worin sich diese unterscheiden, kannst du hier nachlesen. Im nächsten Absatz erfährst du, nach welchen Kriterien wir die Klausurenkurse verglichen haben.
D. Zeitpunkt – Wann sollte man einen Klausurenkurs buchen?
Der allgemeineren Frage, ab wann du mit dem Schreiben von Klausuren beginnen solltest, sind wir in diesem Beitrag nachgegangen. Wann du einen kommerziellen Klausurenkurs mit professioneller Korrektur buchen solltest, kommt darauf an, wie gut dein kostenloser Klausurenkurs ist.
E. Wie findest du heraus, ob ein kostenloser Klausurenkurs gut ist?
An dieser Stelle setzen wir voraus, dass wir von einem kostenlosen Klausurenkurs mit professioneller Korrektur sprechen, wie er z.B. an der Uni oder am Gericht angeboten wird. Ob dieser Kurs eine realistische Examensvorbereitung schafft, erfährst du am besten von deinen Vorgänger:innen. Frage also Kolleg:innen die ihr Examen gerade geschrieben haben, ob die Probeklausuren hinsichtlich Umfang und Schwierigkeitsgrad dem entsprachen, was sie hinterher im Examen tatsächlich erwartet hat. Vielleicht findest du auch bei unseren Klausurenkurs-Reviews schon die Erfahrungen anderer.
Wenn dein Klausurenkurs keine professionelle Korrektur ermöglicht, solltest du einen kommerziellen Kurs mit Korrektur buchen. Grundsätzlich ist dein Mehrwert aus einer Korrektur nämlich so hoch, dass du so viele Klausuren wie möglich mit Korrektur schreiben solltest. Und das hängt bei den meisten von uns auch von zeitlichen und finanziellen Ressourcen ab, sodass sich die Frage, wann du einen solchen Klausurenkurs buchen solltest wohl primär von deinem (Zeit-)Budget abhängt. Denk aber unbedingt daran, deinen Klausurenkurs von der Steuer abzusetzen!!! In diesem Beitrag erfährst du, wie das geht.
I. Auswahlkriterien für einen guten Klausurenkurs
Wir haben uns viele kommerzielle Klausurenkurse angeschaut. Um diese Anbieter für euch in einem Vergleich aufbereiten zu können, haben wir uns die nachfolgenden Kriterien überlegt.
1. Erfahrung des Anbieters
Indem du dich für den Anbieter eines Klausurenkurses entscheidest, schenkst du ihm großes Vertrauen. Denn ob die Klausuren dich – eine richtige Nacharbeit der Klausur vorausgesetzt (siehe diesen Beitrag) – gut auf das Examen vorbereiten, weißt du erst hinterher.
Daher kommt es auch auf die Erfahrung des Klausurenkursanbieters an. Denn es spricht eine gewisse Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Klausurenkurs, der schon länger am Markt ist, aus gemachten Fehlern und auch von den etlichen eingereichten Klausuren gelernt hat.
Außerdem spricht es für einen Klausurenkurs, wenn dieser auch nach längerer Zeit noch am Markt ist. Denn obwohl es manchmal dauert, bis sich gute oder schlechte Qualität herumspricht, werden am Ende die Klausurenkurse gebucht, die Examenskandidat:innen am besten aufs Examen vorbereiten.
Damit sich Qualität noch schneller und einfacher herumspricht, haben wir übrigens unser Review-Plattform ins Leben gerufen, siehe hier.
2. Angebote/ Leistungsumfang des Klausurenkurses
Was bietet dir der Anbieter? Wie viele Klausuren kannst du pro Woche schreiben? In welcher Form werden diese korrigiert und welchen Umfang haben die Lösungen? Hier haben wir herausgearbeitet, welche Angebote du buchen kannst.
3. (Examens-)Klausuren
Was für Klausuren schreibst du bei dem Anbieter? Da wir nicht alle Anbieter getestet haben, sind wir hier größtenteils auf die Angaben der Anbieter angewiesen. Manche Anbieter haben wir aber selber getestet und wissen bei diesen genau, welche Klausuren es gibt. Schließlich verweisen wir auch an dieser Stelle auf unsere Klausurenkurs‑Reviews, wo du die Erfahrungen und Bewertungen anderer Examenskandidat:innen findest und eigene Erfahrungen teilen kannst.
4. Auswahl der Klausuren
Bekommst du eine Klausurenauswahl durch deinen Anbieter oder kannst du dir selber Klausuren aussuchen? Hier in diesem Beitrag haben wir übrigens mal die Argumente aufschrieben, die für oder gegen die Möglichkeit sprechen, sich selbst das Thema der Übungsklausur selbst auszusuchen.
5. Art der Übermittlung
Wie gelangen die Klausuren zu dir und deine Lösungen zurück zur Korrektur an den Anbieter? Wie erhältst du deine Korrektur? Hier haben die Anbieter verschiedene Lösungen gefunden, wie z.B. der Versand per E-Mail oder über ein Upload-Portal.
6. Korrekturdauer & -qualität
Wie lange dauert es, bis du deine Klausur korrigiert zurückbekommen hast? Wie hilfreich sind die Randbemerkungen etc.? An dieser Stelle müssen wir auch auf unsere Klausurenkurs-Reviews verweisen, da wir nicht alle Anbieter getestet haben.
7. Besprechung der Klausuren
Gibt es eine Besprechung der Klausuren? Falls ja, online oder vor Ort?
8. Lösungen
Wann bekommst du die Lösung? Erst mit Korrektur der geschriebenen Klausur oder schon vorher? Welchen Umfang hat die Lösung und welche Qualität?
9. Preis
Natürlich darf auch der Preis nicht vernachlässigt werden.
10. Kündigungsfrist
Wie und wann kannst du kündigen?
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